Turmuhren – Glossar

Definition der Turmuhren:

Turmuhren sind Uhrwerke, deren Geläute (Glocken) nicht im Uhrwerkgestell integriert ist, sondern im Turme oft ein bis zwei Stockwerke höher gelegen ist. Die Glockenschläge erfolgen mit einem Glockenhammer, der über einen Seilzug zu der Hammerhebelwelle mit dem Turmuhrwerk verbunden ist.

Schema Turmuhrwerk – Zeigerwerk – Geläute. Verkaufskatalog der Firma Hörz, Ulm 1911

Der Überbegriff Turmuhr gilt für alle folgenden Uhrentypen.

Turmuhr:
Größeres Uhrwerk, dessen Zifferblatt und Geläute in größerer Höhe, also z. B. in Türmen angebracht ist. Die großen Zeiger benötigen ebenso wie die schweren Glockenhämmmer ein größeres Uhrwerk. Das Zifferblatt ist meist getrennt vom Uhrwerk. Die Bewegung der Zeiger erfolgt über ein Zeigergestänge, einen Zeigerwerkverteiler und das Zeigerwerk beim Zifferblatt. Manche Türme haben drei, oder sogar vier Zifferblätter.

Giebeluhr:
Kleineres Turmuhrwerk, dessen kleineres Zifferblatt und Geläute in geringer Höhe angebracht ist, also z.B. im Giebel von kleineren öffentlichen Gebäuden, wie Rathäuser, kleinen Stadtpalais oder Maierhöfen, aber auch in den Uhrtürmchen früher Burgen und Schlösser. Die Zeiger können sowohl direkt mit dem Uhrwerk verbunden sein, oder werden über ein Zeigergestänge, einen Zeigerwerkverteiler und ein Zeigerwerk beim Zifferblatt bewegt. Giebeluhren haben nur ein Zifferblatt.

Hausuhr:
Kleinere Turmuhr, ähnlich der Giebeluhr, die jedoch in großen Innenräumen, wie z.B. Säle, große Versammlungsräume, oder auch in Kirchen, aufgestellt wurden. Hausuhren sind oft auch an den reich verzierten Zifferblättern erkennbar. Zifferblatt und Zeiger sind meist  direkt mit dem Uhrwerk verbunden. Hausuhren haben nur ein Zifferblatt.

Kapellenuhr:
Kleine, einfache Uhrwerke, an ihrem typischen, meist offenen, prismatischen Gestell erkennbar. Sie waren meist zur Gänze aus Holz gefertigt und in den Türmchen und Dachreitern von Kapellen eingebaut. Zifferblatt und Zeiger sind meist  direkt mit dem Uhrwerk verbunden.