Vorwort des Museumsleiters

Turmuhr Nickelsdorf
Turmuhr Nickelsdorf, Bgld., Anfang 18.Jh. ( Sammlung Dr. Julius  Brachetka)

Die erste Uhr meiner Sammlung (der Sammlung Komzak) habe ich 1963 erworben, eine Schwarzwälder Lackschilduhr aus der Zeit um 1780. Dank meiner handwerklichen und technischen Begabung konnte ich damals die fehlenden Teile dieser Uhr, ohne besondere Kenntnisse der Uhrmacherei soweit ergänzen, daß sie wieder funktionstüchtig wurde.

So wurde meine Faszination und Begeisterung für diese technischen Wunderwerke der Zeitmessung geweckt. Bald kamen weitere Uhren von absolut musealer Qualität in meinen Besitz, sodaß im Lauf der Jahre eine ansehnliche Sammlung von Wand- und Konsoluhren und auch anderen Uhrentypen des 15. – 18. Jahrhunderts, den Stilperioden der Gotik, Renaissance und des Barock entstand.

1973 erwarb ich die erste Turmuhr, ein Werk aus Oberösterreich, das um 1700 entstanden ist. Seit damals verlagerte sich der thematische Schwerpunkt der Sammlung immer mehr auf Turmuhrwerke (dazu gehören auch die kleinen Werke der Giebel- und Kapellenuhren). 1983 kam der erste Bratenwender (Geräte zum Drehen von Bratspießen) dazu. Diese wurden meist von Turmuhrmachern, bzw. von Turmuhrschmieden angefertigt, da deren Konstruktionsprinzip weitgehend dem Schlagwerk einer Turmuhr gleicht.

Später kam von Freunden und Bekannten, von Vertretern von Bund und Land die Anregung, diese Uhren in einem Museum einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So haben viele liebe Freunde, seit diese Idee Anfang des Jahres 2003 konkrete Formen annahm, spontan und mit viel Engagement und Begeisterung geholfen, die Uhrenstube Aschau zum Leben zu erwecken. Hier der Verschönerungsverein Aschau, dort der Museumsverein und die Gemeinde Oberschützen, Vertreter der Burgenländischen Landesregierung, des Bundesdenkmalamtes und anderer öffentlicher Institutionen. Verschiedene Firmen spendeten sofort Material, Geräte und die Einrichtung für die Werkstätten und Ausstellungsräume der Uhrenstube.

Ing. Wolfgang Komzak
Ing. Wolfgang Komzak (Foto: ORF Burgenland)

Aber vor allem die vielen lieben Freunde aus dem In- und Ausland, die mir den Mut und die Kraft gaben, das Projekt Uhrenstube zu verwirklichen und mich dabei nicht nur mit Rat, sondern auch mit Tat hilfreich unterstützten. Oder wie mein lieber, alter Freund Dr. Julius Brachetka, der gleich vier seiner schönsten Turmuhren meiner Sammlung zur Verfügung stellte.

Dieser Freundeskreis ist es auch, der dem Verein den Namen gab „Verein der Freunde der Uhrenstube Aschau im Burgenland“. Er soll über die museale Präsentation der Uhrensammlung hinaus, dem Verein Leben in Form von gemeinsamen einschlägigen Aktivitäten geben.

Würden Sie gerne mitmachen? Dann heiße ich Sie als Mitglied in unserem Freundeskreis herzlich willkommen. Der „Verein der Freunde der Uhrenstube Aschau im Burgenland“ ist jederzeit für Ihre Hilfe durch Spenden oder einen Förderbeitrag, oder auch für Ihre tätige  Mithilfe dankbar.

Ing. Wolfgang Komzak, Museumsleiter